Dunkel war`s, der Mond schien helle, als in Burbach blitzeschnelle alle Kerzen erloschen.Am Mittwoch Abend ging es nach Burbach zum Nachholspiel unserer Zweiten gegen die SpG Burbach/Pfaffenrot 2. Das Spiel war wegen akuter Personalprobleme der Heimmannschaft verlegt worden und war tabellarisch ein absolutes Keller-Derby: Letzter gegen Vorletzter, 0 Punkte gegen 1 Punkt (aus dem Derby vom Sonntag).
Trotz dieser Vorzeichen oder gerade wegen der aktuell vergleichbaren Form, gestaltete sich das Spiel als sehr ausgeglichen mit Chancen auf beiden Seiten. Zur Pause stand es 0:0 ohne Einträgen auf der Ereigniskarte. Dies sollte sich in Halbzeit zwei ändern. Zunächst nagelte Hoppe einen Fernschuss über die Unterkante der Latte zum 0:1 (64`) in die Maschen, ehe es zur ersten kurzen Unterbrechung kam. Nach einem Foul von Mamic eilte der Gefoulte ihm hinterher um ihn zur Rede zu stellen. Ein Ersatzspieler der Burbacher war jedoch schneller und stürmte auf den Platz auf Mamic zu. Die kleine Rudelbildung löste Schiedsrichter Ninmann, indem er Mamic für das Foul gelb zeigte und den Ersatzspieler von Burbach/Pfaffenrot mit Rot des Feldes verwies (72`). Das Spiel wurde fortgesetzt und nur wenige Minuten später (81.`) erneut unterbrochen. Dieses Mal wegen schlagartig einsetzender Dunkelheit - das Flutlicht erlosch, die Spieler sahen auf dem Platz nichts mehr und der Schiedsrichter pfiff ab.
Da der Schiedsrichter auf direktem Wege und ohne ein Wort in seine Kabine lief, taten es ihm die Spieler gleich und sprangen unter die erfrischende und wärmende Dusche. Dass dies ein "Duschicus interruptus" werden würde, ahnte niemand. Denn die Trainer der beiden Teams wollten nochmals mit dem Schiedsrichter sprechen, wie dies nun gehandhabt würde. Mit dieser Frage hatte er wohl nicht gerechnet, denn er fuhr die Trainer an, ihre Spieler wieder auf den Rasen zu schicken, da die letzten 9 Minuten noch gespielt werden müssten. Auch der Hinweis, dass ein Halogen-Flutlicht so schnell nicht wieder zündet und beide Teams gut mit dem aktuellen Spielstand als Endergebnis leben könnten, konnte ihn nicht umstimmen. So wurden geschlagene 30 Minuten gewartet, ehe das Flutlicht wieder brannte und die Spieler frisch geduscht, aber in verschwitzten Trikots wieder auf dem Platz standen. Da nach 30 Minuten Ruhepause keiner Lust auf eine Zerrung oder Ähnliches hatte, verständigten sich die Teams auf einen Nichtangriffspakt (
Gijón
1982 lässt grüßen). Dies gefiel jedoch dem Schiedsrichter nicht, der die Partie, die längst zur Lachnummer verkommen war, todernst zu Ende pfiff und dabei Gelb für Schuhbinden, Schwalben und ähnliches verteilte, während er die Spieler zum "gescheit Fußballspielen" aufforderte. So war dann keiner böse, dass er die Partie nach exakt 90 gespielten Minuten beendete und unsere Zweite, so wie Enes an diesem Nachmittag auf Probefahrt auch, ihren ersten Dreier einfahren konnte.
Insgesamt ein sehr kurioser Abend, der auch gerne früher hätte beendet sein können und vor allem auch energiesparender - gerade in der aktuellen Zeit.