Die Corona-bedingte Pause nutzte der badische Fußballverband, um eine vom DFB initiierte Anpassung der Spielformen im unteren Jugendbereich (betroffen sind E-, F-Jugend und Bambini) umzusetzen. Insbesondere die recht kurzfristige Kommunikation sorgte hier unter den Vereinen und Trainern für Unmut. Auch inhaltlich wurden die Änderungen, insbesondere beim Staffeltag, heiß diskutiert und führten zu Verwirrung bei den Trainern bis hin zur Androhung von Mannschafts-Rückzug.
Dass jedoch etwas getan werden muss, um den Jugendfußball attraktiver und vor allem ausgeglichener zu gestalten, darin waren sich die meisten einig. Die Regeln für die neue Saison stellen hierbei auch keine finale und für die nächsten 50 Jahre gültige Vorschrift dar, sondern dienen auch als "Versuchsballon". Ziel ist es, dass talentierte Spieler mehr gefördert werden, schwächere Spieler nicht ausgegrenzt werden und für alle mehr Spielzeit generiert wird. Ebenso soll durch die Kaderreduzierung dem bereits in den jüngsten Altersklassen zunehmende Abwerben von Spielern durch größere oder vermeintlich "bessere" Vereine entgegengewirkt werden. Daher stehen wir dieser Neuerung zunächst positiv gegenüber, auch wenn es eine gewisse Eingewöhnung und Flexibilität von Trainern und Betreuern erfordert.
Für die F-Jugend
bedeutet dies zusammengefasst beispielsweise folgende Änderungen:
Spielorganisation (siehe Titelbild):
- Kader: Reduzierung an Spieltagen von 10 auf 8 Spieler
- Spielfeldbreite: Reduzierung von 25 auf 20 Meter
- Torhöhe: Kleinfeldtore mit Höhen-Reduzierung von 2 auf 1,65 Meter
- Spielfeld: Unterteilung in 3 Zonen (Zwei Torzonen und eine neutrale Zone)
- Balldepots: Einrichtung von Balldepots für eine schnellere Spielfortsetzung
Regeln:
- Nach Torerfolg: Der Ball wird vom Torhüter zurück ins Spiel gebracht anstatt durch Anstoß an der Mittellinie
- Seitenaus: Der Ball wird durch "Eindribbeln" oder "Einpassen" anstatt bisher durch "Einwurf" zurück ins Feld gebracht
- Toraus für den Gegner: Der Ball wird durch"Eindribbeln" oder "Einpassen"anstatt bisher durch "Eckstoß" zurück ins Feld gebracht
- Freistöße: Immer direkt und nicht innerhalb der Torzonen, nicht wie bisher indirekt
- Tordifferenz von 5 Tore: Die zurückliegende Mannschaft darf einen zusätzlichen Feldspieler
bringen.
Schrumpft der Vorsprung auf 2 Tore, ist der Spieler wieder vom Feld zu nehmen
- Wechsel: "geschlossen" durch einen zentralen Pfiff alle 3 Minuten, statt bisher "fliegend"